Unsere Recruiter-Tipps: So entwickeln Sie Ihr Personal Branding

LinkedIn ist mehr als nur ein Ort, an dem Sie passende Kandidaten finden und mit ihnen in Kontakt treten können.
Es ist die optimale Plattform für Recruiter, ihr Personal Branding zu entwickeln.
Früher nutzten 99 % der Menschen LinkedIn angeblich nur auf passive Art. Das beginnt sich jetzt zu ändern.
Seitens LinkedIn wird nun durch die Einführung des „Creator Mode“ zunehmend aktive Content-Erstellung gefördert und Unternehmen gehen immer öfter Kooperationen mit Nutzern ein, die Experten in Bezug auf die Zielkundenprofile (ICPs, Ideal Customer Profiles) dieser Unternehmen sind.
Die Qualität der Aktivität auf LinkedIn kann sogar den Ausschlag geben, ob man das Interesse eines Kandidaten weckt oder nicht. Nick Tuno, Director of Talent Acquisition bei Botify, sagte uns kürzlich:
„Personal Branding ist zu einem entscheidenden Element in der Personalbeschaffung geworden und wird es auch in Zukunft bleiben. Kandidaten neigen dazu, die LinkedIn-Profile von Recruitern zu überprüfen, nachdem sie eine Nachricht von ihnen erhalten haben.
Und je nachdem, wie glaubwürdig das Profil wirkt, entscheiden sich die Bewerber dann, ob sie ablehnen oder sich auf ein Gespräch einlassen.“
Man könnte also sagen, wir haben es mit einer neuen Art von Influencern zu tun: B2B-Influencern.
Aber keine Sorge, nicht jeder muss ein ausgewachsener Influencer sein, um Inhalte auf LinkedIn zu erstellen.
In den folgenden Abschnitten finden Sie einige praktische Tipps für den Aufbau eines Personal Brandings, das für Sie funktioniert:
- Gängige Pain Points
- Erste Schritte
- Sich inspirieren lassen
- Ziele festlegen
- Ihre ersten LinkedIn-Beiträge
- Erfolge steigern
Gängige Pain Points
Zwischen Recruitern und einem erfolgreichen Personal Branding befinden sich üblicherweise einige schwer zu überwindende Hürden.
Dazu gehören:
- Das Hochstapler-Syndrom: Das basiert auf dem Glauben daran, dass man nicht erfahren genug ist, um anderen zu sagen, wie sie ihre Arbeit machen sollen.
- Nischen- oder Stilfindung: Bei den vielen Content-Erstellern, die es auf LinkedIn bereits gibt, kann es schwierig sein, zu erkennen, wo Sie einen echten Mehrwert zu den bestehenden Diskursen und kursierenden Informationen beitragen können.
- Zeitplanung: Die Erstellung von Inhalten erfordert Zeit. Viele Recruiter würden es gerne tun, wissen aber nicht, wie sie es mit ihren täglichen Aufgaben vereinbaren sollen.
- Konsistenz: Wenn Sie vor sechs Monaten Ihren letzten Beitrag veröffentlicht haben, da er nicht auf echte Resonanz gestoßen ist, wissen Sie, wovon wir hier reden. Wenn der unmittelbare ROI Ihres Contents niedrig ist, ist es schwer, den langfristigen Mehrwert zu erkennen.
Kommen Ihnen einige dieser Pain Points bekannt vor? Keine Sorge, wir gehen im Folgenden darauf ein, wie Sie diese Probleme lösen können.
Erste Schritte
Ein guter Ausgangspunkt für die Erstellung von Inhalten ist ein Blick auf Ihr Profil.
Hier können Sie Ihr Profil unter dem Gesichtspunkt der LinkedIn-Suche optimieren und es möglichst interessant gestalten.
Stellen Sie sicher, dass Sie Folgendes beachten:
- Verwenden Sie ein Profilbild und ein Banner-Bild.
- Optimieren Sie Ihren Lebenslauf mit Keywords, z. B.: Ich unterstütze SaaS-Führungskräfte bei der Einstellung von Sales Development Representatives.
- Erstellen Sie eine Überschrift, die auf den Nutzen und den Mehrwert für die angesprochene Zielperson ausgerichtet ist.
- Bauen Sie Ihren „Über mich“-Bereich aus.
- Schalten Sie den Creator Mode ein - so geht‘s
Alice de Courcy, Chief Marketing Officer, und Jonathan Ilett, VP UK & I, erläutern im folgenden Clip, wie sie Content und Personal Branding bei Cognism umsetzen.
Video auf Englisch:
Saif Khan, Head of Sales bei Screenloop, hat selbst über 10.000 Follower gewonnen. Er hat seinen Follower-Stamm von Grund auf eigenhändig aufgebaut und sagt, dass es drei wichtige Dinge gibt, die Sie beachten sollten, um Ihr Personal Branding auf den richtigen Weg zu führen.
Diese sind:
- Akzeptieren Sie, dass Sie nicht perfekt sind. Es gibt für alles und jeden ein Publikum. Selbst wenn Sie denken, dass Ihre Erkenntnisse trivial sind, wird es jemanden geben, der sie nützlich findet.
- Legen Sie eine Posting-Routine fest. Testen Sie verschiedene Zeiten und Tage mit A/B-Tests, um herauszufinden, was für Sie am besten funktioniert. Wenn Sie sich eine Routine angewöhnen, können Sie sicher sein, dass Sie sich regelmäßig die Zeit für die Neuerstellung von Content nehmen.
- Erstellen Sie eine Content-Strategie. Wenn Sie nicht aus dem Stegreif entscheiden wollen, was Sie posten wollen, sollten Sie einen groben Plan erstellen.
Sie müssen außerdem wissen, wen Sie mit Ihren Inhalten ansprechen wollen. In der Welt des Recruitments gibt es unterschiedliche Schlüsselzielgruppen. Sie könnten sich z. B. auf (Ihren Zielkundenprofilen entsprechende) Kunden, geeignete Kandidaten oder Personalvermittler konzentrieren.
Wenn Ihre Zielgruppe eher ein Nischenpublikum ist, müssen Sie sich vielleicht über LinkedIn hinaus orientieren. Schauen Sie sich andere Communities wie Slack-Channels, Subreddits und Quora-Threads an. Finden Sie heraus, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Wenn Sie sich dann immer noch nicht sicher sind, folgen Sie Personen, von denen Sie es in Erfahrung bringen können.
Wenn Sie anfangen, Ihre eigenen LinkedIn-Beiträge zu verfassen, kann es hilfreich sein, einer Formel zu folgen. Es gibt beispielsweise eine Methodik, die sich „Align, Present, Proof“ (APP) nennt. Anhand dieser Formel können Sie sicherstellen, dass Ihre Inhalte für die Probleme und Pain Points Ihrer Zielgruppe relevant sind und Ihrem Publikum nützliche und verwertbare Erkenntnisse liefern.
So überwinden Sie das Hochstapler-Syndrom
Das Hochstapler-Syndrom kann Sie davon abhalten, Ihr Content-Projekt überhaupt erst zu beginnen.
Hier sind einige Tipps zur Überwindung dieses Syndroms, wenn Sie mit Ihrem Personal Branding beginnen.
- Solange Ihre Beiträge ein Mindestmaß an Konsistenz aufweisen, wird niemand allzu kritisch mit Ihnen sein.
- Denken Sie daran, dass Sie bei einem kleinen Publikum kaum Schaden anrichten können.
- Unterschätzen Sie nicht den Mehrwert, den Sie durch Content generieren können. Es gibt mit absoluter Sicherheit ein Publikum für Sie!
- Selbst Meinungsverschiedenheiten in der Kommentarsektion oder negative Kommentare können gut für Ihr Personal Branding sein.
- Nutzen Sie Ihre ersten Beiträge als Testläufer.
Sich inspirieren lassen
Es ist hilfreich, sich auf LinkedIn anzusehen, was andere Recruiter tun. So können Sie sich inspirieren lassen und in der Folge Ihren eigenen, einzigartigen Stil entwickeln.
Schauen wir uns nun einmal einige effektive Profile an:
Hishem Azzouz beispielsweise, der Produzent des Podcasts The Recruitment Rollercoaster, teilt eine Menge mehrwertorientierte Inhalte. Sie alle sind hochrelevant für das, was gerade auf dem Markt vor sich geht. Da Hishem Azzouz unter anderem auch als Mentor für Recruiter tätig ist, nutzt er die in dieser Domäne gewonnen Erkenntnisse, um Beiträge zu verfassen, die das Content Engagement seitens dieser Zielgruppe fördern.
Sophie Allen rekrutiert Sales Development Representatives für führende SaaS-Sales-Unternehmen. Sophie Allen bittet ihr Publikum unter anderem um Meinungen zu gängigen Sales-Thematiken wie Kaltakquise.
Sean Anderson ist Mitbegründer und CEO von Hoxo Media, einer Personal-Branding-Agentur für Recruiter. Auch Seans Ratschläge richten sich an seine Zielgruppe und er zieht häufig Erfahrungen aus dem realen Leben als Grundlage für seine Beiträge heran.
Ziele festlegen
Bevor Sie loslegen, ist es sinnvoll, sich Ziele zu setzen. Wie nahe Sie diesen Zielen kommen, wird ein wichtiger Gradmesser Ihres Erfolgs sein.
Für viele geht es bei der Entwicklung ihres Personal Brandings darum, als „Vordenker“ in der Branche wahrgenommen zu werden. Dies hilft der Zielgruppe, Sie nicht nur als „Recruiter“ zu sehen, sondern auch als jemanden, der wertvolle Einblicke zu bieten hat.
Auch aus der persönlichen Perspektive ist es eine gute Idee, eine eigene Follower-Community aufzubauen, die Ihnen selbst dann noch folgt, wenn Sie von einer Position zur nächsten oder in ein anderes Unternehmen wechseln.
Auf LinkedIn sind die wichtigsten Indikatoren für den Erfolg User Engagement und Outreach.
Es ist also sinnvoll, wenn Ihre Ziele mit diesen Performance-Indikatoren zu tun haben.
Sie können beispielsweise folgende Kennzahlen in Erwägung ziehen:
- Der Prozentsatz Ihres Zielpublikums, der mit Ihren Beiträgen interagiert
- Wie viele Aufrufe Ihre Beiträge erhalten
- Ihre Profilansichten und Vernetzungsanfragen
Sie müssen auch Ziele für Ihr Online-Verhalten festlegen, die weniger greifbare und eher indirekte Nutzeneffekte mit sich bringen, wie beispielsweise die Interaktion mit den Inhalten, die Ihre Zielgruppe veröffentlicht. Es geht nicht nur darum, etwas zu posten, sondern auch bereits kursierendem Content anderer User Mehrwert hinzuzufügen. Nehmen Sie sich jeden Tag ein bisschen Zeit für diese Tätigkeit.
Saif erklärte diesbezüglich:
„Sie werden sehen, dass Ihre Reichweite und Ihr User Engagement steigen - mehr Personen werden Ihre Beiträge kommentieren, mehr Personen werden Sie per LinkedIn-Nachricht um Rat fragen und mehr Personen werden Sie in ihrem Feed sehen.
Ab diesem Punkt erhält Ihr Unternehmen einen greifbaren Gegenwert für Ihre investierte Zeit.“
Plattformen wie SHIELD bieten detailliertere Metriken für persönliche LinkedIn-Profile. Das bedeutet, dass Sie alle Zahlen an einem Ort verfolgen können, ohne viel manuelle Arbeit leisten zu müssen.
Ihre ersten LinkedIn-Beiträge
Nun, da Sie Ihre Ziele festgelegt haben, ist es an der Zeit, mit der Erstellung von Inhalten zu beginnen. Wir wissen, dass das ein entmutigendes Unterfangen sein kann, also werden wir Ihnen ein paar nützliche Tipps diesbezüglich geben.
Saif schlägt Folgendes vor:
„Die Konzentration auf Beiträge, in denen Herausforderungen, Mängel, Misserfolge und Lösungen beschrieben werden, funktioniert in der Regel gut, vorausgesetzt, sie sind verständlich und nachvollziehbar. Das Einbauen von Anekdoten ist auch immer eine gute Idee.“
Es ist sinnvoll, eine Kombination verschiedener Inhalte zu verwenden, um zu sehen, was funktioniert. Sie könnten die unten aufgeführten Ideen für erste Beiträge ausprobieren:
- Ein einleitender „Das bin ich“ LinkedIn-Post, in dem Sie sich vorstellen.
- Der „Dies ist mein erster Beitrag“-Post
- Der „Stellen Sie mir eine Frage“-Post
- Der „Ich habe X ausprobiert und habe Y gelernt“-Post
- Der „Unpopuläre Meinung“-Post
Jonathan Tye, Talent Acquisition Manager bei Cognism, sagt, dass ein paar „menschlich wirkende und nicht berufsbezogene Beiträge“ viel bewirken, wenn man erst einmal in Fahrt gekommen ist. Wenn man es nämlich mit dem Personal Branding übertreibt, könnten Kandidaten das durchaus etwas befremdlich finden.
Es ist auch wichtig, eine Routine zu entwickeln. Setzen Sie sich keine unrealistischen Erwartungen, wie z. B. jeden Tag etwas zu posten, wenn Sie gerade erst anfangen.
Wählen Sie einen oder zwei Tage (vormittags oder nachmittags), an denen Sie Beiträge veröffentlichen. Das trägt zur Konsistenz bei, die so wichtig ist, wenn Sie Ihr Personal Branding ausbauen wollen.
Valentina Stepanoska, Recruiter bei Cognism, hat vor kurzem mit der Entwicklung ihres Personal Brandings begonnen. Sie sagte uns:
„Ich habe damit begonnen, zwei Mal pro Woche auf LinkedIn zu posten, und merke wirklich einen Unterschied in der Anzahl der Personen, die mich wahrnehmen. Ich bekomme zum Beispiel mehr Nachrichten von Personen, die mir Kandidaten empfehlen, und mehr Kommentare zu meinen Beiträgen, in denen die Personen ihre Meinung zu meinen Beiträgen sagen.“
Erfolge steigern
Es ist leicht, den Fehler zu machen, ein Personal Branding zu entwickeln, nur um es dann in der Folge zu vernachlässigen. Vor allem, wenn Kunden mit neuem Personalbedarf an Sie herantreten oder Sie von unentschlossenen Kandidaten auf Trab gehalten werden.
Aber der einzige Weg, Ihre Erfolge zu steigern, ist, konsistent zu bleiben.
Strukturen und Routinen helfen dabei.
Sobald Sie mit Ihren ersten Beiträgen begonnen haben, können Sie sich einen detaillierten Content-Plan überlegen und einplanen, über welche Themen Sie an bestimmten Wochentagen schreiben werden. Da es sich dabei nur um eine grobe Planung handelt, bleibt genug Spielraum, spontan aktuelle und relevante Themen einzuflechten, während Sie den Beitrag verfassen.
In späteren Phasen wird vielleicht auch Massenerstellung und Massenplanung von Beiträgen für Sie interessant. Dadurch bleiben Sie nicht nur konsistent, sondern schaffen auch einen roten Faden.
Es gibt auch Reaktions-Beiträge. Diese Art von Beiträgen beziehen sich auf Dinge, die Sie kürzlich gelesen, gesehen oder gehört haben. Da solche Beiträge hochaktuell sind, sind sie gut geeignet, um das User Engagement zu fördern.
Ein funktionierendes Personal Branding für Recruiter entwickeln
Wie wir eingangs sagten, muss nicht jeder ein Influencer sein, um Inhalte auf LinkedIn zu erstellen.
Es geht darum, ein Personal Branding zu entwickeln, das für Sie funktioniert.
Fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse zusammen:
- Erste Schritte: Bereiten Sie den Boden für Ihren Erfolg, indem Sie Ihr LinkedIn-Profil optimieren.
- Lassen Sie sich inspirieren: Schauen Sie sich an, wie andere Recruiter LinkedIn effektiv einsetzen.
- Setzen Sie sich Ziele: Legen Sie fest, was Sie erreichen wollen, und messen Sie Ihre Performance (SHIELD kann dabei helfen).
- Ihre ersten LinkedIn-Beiträge: Nutzen Sie unsere Beispiel-Ideen und wählen Sie Ihre Posting-Zeitpunkte.
- Erfolge steigern: Erstellen Sie einen Content-Plan, um Ihre Aktivitäten leichter skalieren zu können.
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